Dies ist die Geschichte über die Verwandlung von einer schlichten, nichts aussehenden silberfarbenen Monster 600 in eine wunderschöne Bella in orange.
Zu Beginn meiner Motorradkarriere als Betriebsbremse habe ich eine Suzuki GS 500E gefahren, eine Saison, dann sagte ich meinem damaligen Freund (heute Mann), dass ich dieses Teil keine weitere Saison fahren werde. Das war eine Gurke vor dem Herrn, nur schalten und irgendwie kein echtes Handling.
Tja und da meine bessere Hälfte Ducati-begeistert war und heute natürlich noch ist, bekam ich dann auch eine Duc 🙂 Eine 750 SS mit Vollverkleidung in rot.
Hm, doch kaum Besitzerin dieses Teils, ging die weibliche Nörgelei schon los. „Die Vollverkleidung ist zu windanfällig und das Rot gefällt mir auch nicht!“ Naja, und mein lieber guter Mann hatte Mitleid mit mir und baute die 750 SS nach meinen Wünschen um. Nudaverkleidung und als Farbe: Jägermeisterorange!
Ein cooles Teil!
Doch irgendwann möchte „Frau“ doch mal wieder was Neues und schon stand die 750er im Internet und einige Tage später war sie bereits verkauft. Und dann durfte ich mir meinen nächsten Traum erfüllen: eine Monster!
Okay, sie war silbern, aber die Winter sind ja bekanntlich lang und mein Mann hat eben immer Mitleid mit mir 😉 Doch für die Saison war sie vollkommen in Ordnung – mein erster Gedanke – bis ich damit ein Fahrtraining auf dem Boxberg mitgemacht habe und mir die Hand vom Schalten wehtat und ich fluchend mich um die verschiedenen Parcours schlängelte! Dieses Teil war nur am Ruckeln, ich musste dauernd schalten, ich wollte einfach wieder meine 750er haben!
(Das Thema Boxberg kann ich vielleicht in einem anderen Bericht erläutern)
Dann kam der Winter und mein Mann verschwand in der Garage – vorher kurz Rücksprache mit mir gehalten und los ging es. Die Monster wurde in alle Einzelteile zerlegt und wurde mit dem neuen, gebrauchten 750er i.e.-Motor „gepaart“ 🙂 Doch zuvor wurde der Rahmen entsprechend lackiert, damit dieser auch zu dem späteren Jägermeisterorange passen sollte (das war mein Vorhaben).
Mein Männlein stand Abend für Abend in der Garage, schraubte und baute, machte passend und brachte die Teile zum Lackierer und kam dann freudestrahlend nach Hause und meinte, er habe die ideale Farbe für mein Motorrad gefunden… Natürlich denkt Mann mit und hat eine Farbkarte dabei und der Entschluss war sofort gefallen. Die Monster sollte in einem Speziallack in orange erstrahlen, der sich bei Sonneneinstrahlung in einen leichten Grünschimmer verwandelt. Absolut coole Farbe!
Und dann kam der Frühling, das Wetter war super, doch meine Monster war noch nicht fertig. Zu viel war zu schrauben und so kam es, dass ich erst im Juni oder Juli meine ersten Touren drehen durfte, aber immerhin! 🙂
Das war 2006 und nun, 2010, geht wohl ein weiteres Jahr ins Land, in dem ich keinen Meter fahren werde, eben wie 2009. Obwohl, da habe ich es doch glattwegs geschafft, meine Monster von der Messe auf dem Gelände des Freizeitzentrums bis in unsere Garage zu fahren… eine weite Fahrt, schätzungsweise 800 Meter!
Und im letzten Jahr habe ich schon meinem Mann so leicht angedeutet, ob es nicht sinnvoll wäre, die Monster zu verkaufen, da ich einfach nicht mehr die Zeit finde, zu fahren.
Die Antwort (wortwörtlich!): „Wenn du die Monster verkaufst, dann bau ich dir niiiiie im Leben wieder ein Motorrad auf!“
Tja, was macht man bei solch einer Aussage, man behält das Motorrad 😉
Wir schreiben nun April 2010 und ich habe es tatsächlich noch einmal gewagt, noch einmal zu fragen, ob es nicht sinnvoller wäre, die Monster zu verkaufen. Und dieses Mal kam wirklich die Zustimmung! „Ja, es ist schade darum, dass die Monster in der Garage steht und nicht bewegt wird.“
Nun ja, gestern, am 07. April habe ich meine Diva in Mobile eingestellt und heute in Motoscout und nun hat sich doch tatsächlich heute ein Interessent gemeldet, der eventuell morgen bereits vorbei kommen möchte.
Mal sehen, was daraus wird, ich werde berichten.
Morgen, Donnerstag, 06.05.2010 wird meine Bella von ihrem neuen Besitzer abgeholt. Sie bleibt aber in meiner Nähe, sie wird die Gegend um St. Ingbert unsicher machen, so dass wir uns bestimmt vielleicht noch einmal über den Weg laufen werden.
Ciao, meine Bella! 🙂.